Unmittelbar nach der Rede von Henning Scherf hatte Doris Hülsmeier die Stimmung im Saal auf den Punkt gebracht:
"Die Botschaft war deutlich. Es soll weiterhin Sonderopfer für die Beschäftigten in Bremen geben. Weiterhin sollen Einkommenskürzungen und Arbeitszeitverlängerungen für die Beschäftigten in Bremen gelten. Und da kann man das nicht richtig ernst nehmen und nicht richtig glauben, wenn der Bürgermeister sagt, dass er sich vor die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes stellen will. Weil Wertschätzung und Anerkennung eben auch eine materielle Note haben."
Edmund Mevissen drückte es in seinem Fazit zum Abschluss der Versammlung so aus: "Wir wollen, dass Henning Scherf nicht nur versucht, zu uns zu stehen, sondern er hat zu uns zu stehen. Und wir halten nichts von einem Fenster, sondern wir halten viel von einem Tarifvertrag, der für alle gleiche Arbeits- und Einkommensverhältnisse schafft." Schließlich gelte auch für Bremen der Verfassungsauftrag, gleiche Lebensverhältnisse in der Bundesrepublik zu schaffen.
Weiter äußerte er die Erwartung, "dass wir in der Folge mit dem Senat ins Gespräch kommen. Den Eindruck von dieser Veranstaltung sollte der Senat erst auf sich wirken lassen und dann mit uns zu einem Gespräch kommen, in dem wir unsere Interessen unterbringen können."
Die wichtigsten Forderungen der Beschäftigten wurden in einer [LINK1901;Entschließung] zusammengefasst, die verlesen und durch ungeteilte Beifallsbekundung einstimmig beschlossen wurde.
Zum Ausklang der Veranstaltung versammelte sich ein Großteil der TeilnehmerInnen vor der Stadthalle, um mit einem gemeinsamen Rückweg zu den Dienststellen, der über den Marktplatz führte, zusätzliche öffentliche Aufmerksamkeit für den Protest und die Anliegen der Beschäftigten zu gewinnen.
Burkhard Winsemann