Ab nächsten Sommer soll es so weit sein: Alle Krankenhäuser, Kindertagesheime und Schulen sind „Rauchfreie Zonen“. Schluss mit der Pausenzigarette im Lehrerzimmer oder Sozialraum.
Prima sagen da alle, die schon immer fanden Nikotin stinkt, Hilfe sagen die, die vom Glimmstängel abhängig sind. Für den Schutz von Nichtrauchern, zu denen ja bekanntlich die Kinder zählen, ist diese Maßnahme nur zu begrüßen. Einige Schulen sind schon heute rauchfrei. Wer befürchtet, die rauchenden Bediensteten würden nur noch unausstehlich und nervös durch den Arbeitstag laufen, hat sich getäuscht. Dieses Phänomen ist nicht festzustellen. Im Gegenteil. Die bisher nur hastig verbrachten Pausen zwischen Aufsicht, Absprachen und Rauchen werden einfacher. Das Rauchen fällt weg. Ab Sommer soll dieser Zustand dann aber per Gesetz eingeführt werden, und Gesetze werden bekanntlich nur dann eingehalten, wenn drastische Strafen drohen. Bußgelder für Täter und Vorgesetzte sind geplant. Bis zu 1000 Euro. So könnte es im Gesetz stehen.
Nur was bisher nicht geklärt ist: Wer soll dieses Geld eintreiben? Neu eingestellte „Rauchmelder“, Ein-Euro-Sheriffs oder gar die Kolleginnen und Kollegen von der Polizei? Und wer bekommt die Bußgelder? Fragen über Fragen, die durch ein solches Gesetz aufgeworfen werden. Da sollte der Arbeitgeber lieber so viel Vertrauen in seine Beschäftigten setzen und sie selbst klären lassen, wie der Gesundheitsschutz in dieser Frage geregelt wird.
Yasmina Wöbbekind