Gammelfleisch, Geflügelpest, verdorbene Lebensmittel, Pestizide im Gemüse, Maul- und Klauenseuche und BSE, dies sind die Horrormeldungen unserer Zeit. Und immer besorgter wird gefragt: „Was kann man eigentlich noch essen?“
Im Lande Bremen wacht eine besondere staatliche Institution über die Unbedenklichkeit des unbeschwerten Genusses. Und das ist gut so.
Zugegeben, der Name des beim Arbeitssenator angesiedelten Amtes ist in Langfassung eher ein Zungenbrecher „Lebensmittelüberwachungs-, Tierschutz- und Veterinärdienst des Landes Bremen“. Da geht einem die Abkürzung schon eher über die Lippen: LMTVet; nichtsdestotrotz ist es eine in der Bundesrepublik einmalige Zusammenfassung von Verbraucherschutz und Lebensmittelüberwachung, von Pflanzen- und Tierschutz sowie Veterinärdienst.
Auf diesen Feldern wirken die Kolleginnen und Kollegen des Amtes zum Wohle der VerbraucherInnen. Es werden Schlachthöfe, Kühlhäuser, Zerlege- und Verarbeitungsbetriebe überwacht. Tiertransporte werden auf Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen überprüft.
Vor jeder Schlachtung gibt es eine Kontrolle des lebenden Tieres durch einen
Tierarzt, hinterher erfolgt eine sorgfältige Fleischuntersuchung.
Die Lebensmittelüberwachung ist zuständig für die Kontrolle der Betriebe des Einzelhandels, in der Gastronomie und bei Markt- und Imbissständen. Aber auch für die Überwachung der Hersteller, Importeure, Lagerbetriebe und Großhändler. Die Prüfungen erfolgen nach Plan, nach Beschwerden und Verdachtsmomenten. Dabei wird darauf geachtet, dass die Herstellung und
Verarbeitung, die Lagerung und der Transport nach den hygienischen Anforderungen erfolgt. Hierzu werden auch Proben entnommen. Der Tierschutz kümmert sich um das Wohlbefinden und Leben der Tiere. Es werden Tiertransporte ebenso überwacht wie gewerbsmäßige Tierhalter, Züchter und Tierhandlungen. Der Kontrolle unterliegen selbstverständlich auch die Tierversuchsanlagen. Unangemeldet erscheinen die Kolleginnen und Kollegen, um ein möglichst unverfälschtes Bild von den Umständen der Tierhaltung zu gewinnen. Auch wird im Einzelfall die private Tierhaltung kontrolliert. Beim Tierschutz gibt es immer wieder wichtige Hinweise auf Missstände aus der Bevölkerung.
Bremen ist kein Agrarland. Dennoch werden hier derzeit etwa 12.000 Rinder
und fast 1.000 Schweine gehalten, dazu kommen 200 Geflügelhaltungen. Deshalb ist auch die Tierseuchenbekämpfung von Bedeutung, auch in Abstimmung mit dem Umland.
Sauberes Grundwasser ist eine Voraussetzung für gesunde Lebensverhältnisse.
Die Kontrolle der Gewässer ist deshalb ebenso Aufgabe des Pflanzenschutzes
wie die Überwachung von Pflanzenerkrankungen. Außerdem wird streng darauf geachtet, dass die Auflagen für den Verkauf von Pflanzenschutzmitteln eingehalten werden.
Die Beschäftigten des „LMTVet“ tragen mit ihrer Arbeit wesentlich zur Sicherheit
der Verbraucher bei. Die Unabhängigkeit der Überwachung und der Kontrollen durch eine staatliche Instanz ist dabei von höchster Bedeutung, sie sichert eine schnelle Information der Verbraucher und ermöglicht, unbeeinflusst die notwendigen Schutzmaßnahmen durchzuführen. Damit wir auch morgen noch „etwas essen können“.
Bernd Krause