14 Wochen Dauerstreik, so eine langwierige und zähe Tarifausein-andersetzung hat es im öffentlichen Dienst noch nicht gegeben. Bei Schnee, Regen, Sturm und Hitze haben wir fast alle Klimaextreme im Streik durchleben können. Es war eine harte Herausforderung nicht nur vom Wetter her, die sich aber im Resümee gelohnt hat.
Die Landesbeschäftigten haben ab dem 1.11.2006 nun auch einen neuen Tarifvertrag; es gilt der TV-L (Tarifvertrag für die Länder). Damit bleibt als wichtiges Ziel der Flächentarifvertrag erhalten. Die vom Arbeitgeber gewünschte 40 Stundenwoche und die Streichung der Jahressonderzahlung konnten verhindert werden. Eine sofortige Einmalzahlung sowie eine lineare Erhöhung der Gehälter um 2,9 % ab 2008 ist ein weiteres Ergebnis der Tarifauseinandersetzung.
Die Übertragung des Tarifergebnisses auf die Beamtinnen und Beamten wurde bisher noch nicht erreicht. Dafür müssen wir weiter streiten.
Für die nächsten Jahre ist zu prognostizieren, dass tarifliche Auseinan-dersetzungen in Bremen ausgetragen werden, denn der TV-L sieht in punkto Arbeitszeit und Jahressonderzahlungen landesbezirkliche Kündigungsmöglichkeiten vor. Wir sollten alles dafür tun, dass die Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes für diese Auseinandersetzungen vorbereitet sind und der Arbeitgeberseite kraftvoll entgegentreten können. Das heißt auch, dass sich noch mehr Kolleginnen und Kollegen organisieren müssen. Packen wir es an!
Yasmina Wöbbekind