Im Rahmen der Rest-Cent-Spendenaktion „Das Kleine hinter’m Komma für einen großen guten Zweck“ spenden Tausende Beschäftigte des bremischen öffentlichen Dienstes sowie der Kliniken der Freien Hansestadt Bremen die Nachkommastellen ihres monatlichen Auszahlungsbetrags der Bezüge. Seit Beginn der Aktion im November 2002 sind so inzwischen über 100.000 Euro zusammen-gekommen.
Die eingenommenen Spenden werden an zur Zeit fünf bremische Organisationen bzw. Initiativen weitergeleitet, die Projekte gegen Armut und Umweltzerstörung in Entwicklungs- und Transfor-mationsländern betreiben. Im Vordergrund stehen dabei die Stärkung der Selbsthilfekräfte und die Förderung einer nachhaltigen Entwicklung.
Ein Grundgedanke der Rest-Cent-Spendenaktion war von Anfang an, dass nur Projekte im internationalen Rahmen gefördert werden sollen. Die Mitglieder des Vergabeausschusses für die Rest-Cent-Aktion sind übereinstimmend der Auffassung, dass nicht der Eindruck entstehen darf, dass Rest-Cents, und damit die Gehälter der Kolleginnen und Kollegen, zur Finanzierung sozialstaatlicher Aufgaben in Bremen herangezogen werden.
Viele Informationen gibt es auch hier im Internet unter dem Menüpunkt Rest-Cents spenden.
Lebenschance e.V. erhält Rest-Cents für ein Waisenhaus in der Region Badja/Togo. Der Verein unterstützt das Waisenhaus seit 2001; damals lebten dort rund 20 Kinder. Inzwischen sind es rund 200, vor allem in Folge der bürgerkriegs-ähnlichen Unruhen in Teilen des Landes. Ein kleines Dorf ist entstanden.
Die Ernährung wird weitgehend in Selbstversorgung sichergestellt. Angebaut werden unter anderem Maniok, Mais und Yams sowie Ost und Gemüse. Durch außergewöhnlich hohe Einnahmen der Rest-Cent-Aktion war es im vergangenen Jahr möglich, zusätzliche Mittel für das Projekt zur Verfügung zu stellen, um mehr Land urbar zu machen und damit die Versorgung der gewachsenen Kinderzahl anzupassen. Dennoch müssen noch einige Lebensmittel hinzugekauft werden.
Schulbildung erhalten die Kinder in inzwischen 8, demnächst voraussichtlich sogar 9 Klassen. Davon profitieren auch noch zahlreiche weitere Kinder aus der Gegend.
In diesem Jahr soll eine Gesundheitsstation errichtet werden, die die medizinische Grundversorgung der Kinder und der in der Umgebung lebenden Menschen sichern soll.
Das Projekt von LOSITO e.V. wendet sich an Frauen in der Region Avalanyo/Ghana, die dort handwerkliche bzw. kunsthand-werkliche Fertigkeiten erlernen und so in die Lage versetzt werden sollen, Einkommen zu erzielen. Ein Schwerpunkt der Arbeit liegt in der Bearbeitung von Textilien (siehe Foto). Unter anderem wurden von den Rest-Cent-Spenden eine Batikmaschine sowie Tische und Stühle angeschafft.
Da die Ausbildungsstätte zunehmend überregionale Ausstrahlung entwickelt, spielt auch die Herrichtung von Unterkünften für die Kursteilnehmerinnen eine immer wichtigere Rolle.
Burkhard Winsemann