Das Rest-Cent-Projekt der Beschäftigten des bremischen öffentlichen Dienstes ist Bestandteil der Bewerbung Bremens als "Hauptstadt des Fairen Handels". Darüber freuen wir uns. Die Bewerbung konzentriert sich auf vier zentrale Themenfelder: "fairstehen" (Bildungsarbeit), "fairnetzen" (Vernetzung und Kooperation zwischen Zivilgesellschaft, Wirtschaft und öffentlicher Hand), "fairkaufen" (öffentliche Beschaffung soll auf fairen Handel setzen) und "fairhandeln" (eigene Verhaltensänderungen). Ziel der Initiative ist es, das Bewusstsein der Bremerinnen und Bremer für globale Gerechtigkeit zu schärfen.
Im Februar 2011 hat der Vergabeausschuss in seiner jährlichen Sitzung über die zu fördernden Projekte in 2011 entschieden. Es werden wieder drei Projekte gefördert, darunter ein neues. Den Bau einer Schule in Komanfara in Mali wollen Bremer Schülerinnen und Schüler finanziell ermöglichen, persönlich und eng betreuen sowie langfristig begleiten. Weiterhin gefördert wird For fair education. Der Verein führt Projekte zur Verbesserung der Bildung im westafrikanischen Burkina Fasa durch. Das Projekt Kindergarten in Diani ermöglicht Kindern in Kenia den Besuch eines Kindergartens bei gleichzeitigem Unterricht in der englischen Sprache und soll auch in 2011 mit den Rest-Cents unterstützt werden. Das Straßenkinderprojekt in Brasilien Der Kleine Nazareno wurde vier Jahre lang unterstützt und wird deshalb ab diesem Jahr nicht mehr berücksichtigt. Im Jahr 2010 wurden die Projekte zu gleichen Teilen mit insgesamt 26.333,16 Euro gefördert.
SchülerInnen der Gesamtschule Bremen-Mitte und des Schulzentrums an der Alwin-Lonke-Straße wollen den Bau einer Grundschule in Komanfara (Mali) finanziell ermöglichen. Drei Lehrer der bremischen Schulen waren bereits in Komanfara und haben einen persönlichen Eindruck von diesem Dorf gewinnen können. Die Notwendigkeit einer Schule und das starke Eigenengagement der Dorfbewohner wurden sehr deutlich. Für die ca. 100 Kinder im Grundschulalter ist ein Schulbesuch fast unmöglich, da die nächste Schule 8 km entfernt liegt. Einen Bus gibt es nicht, und die Straßenverhältnisse sind sehr schlecht. Auch die Kinder aus den Nachbardörfern könnten dann in diese Schule gehen. Die SchülerInnen der beiden bremischen Schulen möchten den Bau der Grundschule in Komanfara persönlich und eng betreuen sowie langfristig begleiten.
Der Verein betreibt den KID - den Kindergarten in Diani (Kenia). Zur Zeit kümmert sich KID um 102 Kinder, davon besuchen den Kindergarten 44 Kinder. In einem stabilen sozialen Umfeld werden die Kinder erstmals in der Amtssprache Englisch unterrichtet, erhalten regelmäßige Mahlzeiten und werden medizinisch versorgt. Mit dem siebten Lebensjahr beginnt die Schulpflicht. Der Verein finanziert aktuell für 36 Kinder das Schulgeld, die landesübliche Schuluniform, den Transport zur Schule und gewährleistet auch weiterhin die medizinische Versorgung. In 2010 wurde testweise eine eigene Schule gegründet, in der 22 Kinder unterrichtet werden. Langfristiges Ziel des Vereins ist es, den Kindergarten und die angegliederten unterstützenden Maßnahmen für die Kinder so zu etablieren, dass dieser sich zum Teil selber tragen kann.
In Boudtenga, einer kleinen Ortschaft nördlich von Ouagadougou, der Hauptstadt des westafrikanischen Burkina Faso, hat for fair education begonnen, mit Hilfe der Rest-Cent-Mittel eine Schulbibliothek aufzubauen. Derzeit werden das Fundament und die Dachkonstruktion erstellt. Die Möbel sind bereits in Herbst 2010 gestaltet und gefertigt worden. Da die Ortschaft kaum elektrifiziert ist, wird die Schulbibliothek zudem mit einer Solaranlage ausgestattet. Die Sonne geht ganzjährig um 18.30 Uhr unter. Die gespeicherte Energie wird abends Licht spenden, damit die Schüler und Schülerinnen ihre Hausaufgaben fortsetzen und Erwachsene an Alphabetisierungskursen teilnehmen können.