Am 1. September wurde der elektronische Aufenthaltstitel eingeführt. In der Ausländerbehörde führt dies neben einer Verdoppelung der Vorsprachen auch zu einem größeren Arbeitsaufwand sowohl in der Sachbearbeitung als auch in der Ablauforganisation. Es muss nicht nur die Biometrie eines Kunden aufgenommen werden (Abnahme der Fingerabdrücke, Vorlage von Fotos, persönliche Unterschrift) sondern auch ausführlich und durch Unterschrift nachgewiesen über den elektronischen Aufenthaltstitel sowie über die weiteren Funktionen beraten werden. Bei den oft vorhandenen Sprachbarrieren führt dies zu vielen Problemen. Der elektronische Aufenthaltstitel führt zu erheblicher Mehrarbeit. Das wird auch von der Amtsleitung anerkannt. Dennoch müssen die Kolleginnen und Kollegen jeden Fall mit demselben Zeitaufwand bewältigen wie zuvor. Wie soll das denn gehen? Ein Initiativantrag des Personalrats auf Erhöhung der Taktung in der Publikumssachbearbeitung von 30 auf 40 Minuten wurde bisher von der Amtsleitung abgelehnt. Gleichzeitig wurde eine Änderung in der Ablauforganisation durch die Einrichtung eines Abholschalters notwendig. Das für diese zusätzlichen Arbeiten erforderliche Personal stand am 1.9.2011 nicht zur Verfügung. Stattdessen wurde das vorhandene Personal aus der Hintergrundarbeit in die Großraumbüros verschoben. Der notwendige Datenschutz für die Migrantinnen und Migranten ist dadurch nicht gewährleistet, und die Kolleginnen und Kollegen werden durch diese schlechte Arbeitssituation erneut in ihrer Gesundheit gefährdet. Das Liegenbleiben der Hintergrundarbeit führt auch zum Entstehen neuer Postberge. Außerdem kann die telefonische Erreichbarkeit nicht mehr gewährleistet werden. Für die ausländischen MitbürgerInnen hat diese mangelhafte personelle Ausstattung zur Folge, dass zukünftig wieder mit sehr viel mehr Wartezeiten zu rechnen ist.
Personalrat Stadtamt Bremen