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Rettet die Welt...

...mit dem Verwaltungs-PC

Bild vom Urwald
Dank Verwaltungs-PC lebt der Regenwald jetzt länger?

Der Verwaltungs-PC ist eines der Lieblingsprojekte der Senatorin für Finanzen. Schließlich ist er ein wichtiger Baustein der personalpolitischen Strategie, sogenannte verwaltungsinterne Dienstleistungen auf ein Minimum zu reduzieren. Da darf man schon mal etwas dicker auftragen, wenn es darum geht, die Vorteile des Vorhabens herauszustellen.
Anfangs setzte man vor allem darauf, dem Verwaltungs-PC erhebliche wirtschaftliche Vorteile zu attestieren. In den Wirtschaftlichkeitsberechnungen wurden diese vor allem durch die Einsparung sogenannter indirekter Kosten "nachgewiesen", die sich durch die wundersame Befreiung der AnwenderInnen von EDV-Problemen aller Art und die somit gewonnene Arbeitszeit ergeben sollen.

Kalenderblatt von Dezember 2012

Nachdem der Rechnungshof sich wenig amüsiert über so fantasievolle Wirtschaftlichkeitsberechnungen gezeigt hatte, wurden qualitative Aspekte des Projektes stärker in den Vordergrund gerückt. Nicht so sehr die Qualität der Betreuung, die die Beschäftigten des bremischen öffentlichen Dienstes zukünftig genießen werden. Die liegt noch hinter einer dicken Nebelwand. Gewarnt wird vielmehr davor, dass Bremen den IT-Betrieb zukünftig gar nicht mehr sicher gewährleisten könne, unter anderem weil die Personaldecke in absehbarer Zeit zu dünn werde. Deshalb müsse zwingend externe Hilfe eingekauft werden. Böswillige Beobachter könnten dabei allerdings auf den Gedanken kommen, dass man hier mit vorausschauendem Management hätte gegensteuern können. Um solchen Überlegungen von vornherein den Wind aus den Segeln zu nehmen, musste deshalb noch ein gewichtiger zusätzlicher Grund gefunden werden.
Er wurde gefunden: Der Verwaltungs-PC ermög-licht der jüngsten Senatsvorlage zufolge erhebliche Energieeinsparungen. Nur so sei der durch IT verursachte CO2-Ausstoß zu begrenzen. Hurra! Der Verwaltungs-PC rettet das Klima!
Darfs noch ein bisschen mehr sein? Ich hätte da noch was: Am 21.12. ist Weltuntergang.

Burkhard Winsemann