100 grüne Luftballons steigen in die Luft. Für den Weltfrieden? Gegen Hungersnöte? Oder für die Befreiung der Mitglieder von Pussy Riot? Nein. Es geht um unsere Forderungen. Um die Forderungen der Auszubildenden des Aus- und Fortbildungszentrums.
Es ist Nikolaus und in der Aula des Aus- und Fortbildungszentrums treffen sich rund 100 Azubis aus den verschiedensten Berufen und Lehrjahren. Der Ausbildungspersonalrat hat zu dieser Versammlung eingeladen. Großes Thema sind die Tarifverhandlungen im kommenden Jahr. Sascha, ein ver.di-Jugendsekretär, erklärt uns anschaulich den Ablauf einer Tarifrunde.
Um unsere Forderungen deutlich zu machen, sollen wir unsere Forderungen und Wünsche für die Tarifrunde 2013 auf mit Papier bespannte Trennwände schreiben. Hinterher werden diese zusammengetragen und es wird darüber abgestimmt, was uns denn nun eigentlich am Wichtigsten ist. Drei Dinge stehen klar im Vordergrund: mehr Urlaub, Übernahme und mehr Ausbildungsvergütung! Um uns auf die Tarifverhandlungen einzustimmen, werden nun Arbeitsgruppen mit verschiedenen Themen gebildet. Die einen basteln Banner für mögliche Warnstreiks, die anderen simulieren in einem Rollenspiel, wie die Arbeitnehmer- und Arbeitgeber ihre Argumente in Tarifverhandlungen präsentieren. Ich bin bei der "Ballongruppe". Wir sollen möglichst viele Ballons mit Helium füllen und Forderungen auf kleine Zettel schreiben. Diese werden an den Luftballons befestigt. Was damit hinterher passieren soll, wird uns noch nicht verraten.
Nach einer Mittagspause und der Präsentation aller Gruppenergebnisse, gehen alle nach draußen auf die Rasenfläche zwischen Block B und Block C, und auf Signal lassen alle ihre Luftballons steigen. Unsere Forderungen fliegen in die Luft, sie werden weitergetragen und erreichen hoffentlich einmal ein Ziel. Eine schöne Symbolik dafür, dass es insbesondere um Zusammenhalt und Gemeinschaft geht, wenn man etwas erreichen will.
Schade, dass nicht alle Azubis daran teilnehmen konnten.
Julia Priebe