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Leserbrief

zum Artikel "Kann denn Kuchen Sünde sein?" (MUMM 3-2012)

Ergänzend zu dem Artikel möchte ich darauf aufmerksam machen, dass es in den einzelnen Dienststellen Antikorruptionsbeauftragte gibt, die zur Unterstützung der Beschäftigten beratend tätig sind und bei Bedarf zeitnah angesprochen werden sollten.
Die Dezentralität der präventiven Antikorruptionsarbeit liegt nicht zuletzt im Interesse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der jeweiligen Ressorts. Gerade bei Grauzonen können Einschätzungen von Ressort zu Ressort - und auch aufgabenbezogen - sehr verschieden sein. Neben der regulären Genehmigung, Ablehnung oder Kenntnisnahme durch den Dienstvorgesetzten kann nur die Beratung durch den eigenen Antikorruptionsbeauftragten die Kolleginnen und Kollegen bei der Frage der Annahme von Belohnungen und Geschenken wirklich vor möglichen Sanktionen schützen. Die ZAKS kann dies nicht leisten, denn hier gilt das Ressortprinzip.
Es ist zudem gerade für die Ressorts wichtig zu erfahren, welche ihrer GesprächspartnerInnen vielleicht wiederholt versuchen, das Meinungsbild über sie durch persönliche Gaben möglicherweise positiv zu beeinflussen.
Darüber hinaus sind die Antikorruptionsbeauftragten auch vertrauliche GesprächspartnerInnen, wenn Beschäftigte ein ungutes Gefühl bei Vorgängen haben. Als Teil der Behörde haben sie oft die bessere Einsicht in Vorgänge und Abläufe und können einzelne Vorkommnisse und Wahrnehmungen besser einschätzen helfen, wenn es keine klare Sachlage gibt.

Marion Beier, Senator für Umwelt, Bau und Verkehr