Gutes Betriebsklima? "Schön wär´s", werden viele sagen. Andere haben sich diese Frage vielleicht noch gar nicht gestellt. Betroffen sind wir aber alle vom Betriebsklima, egal ob gut, schlecht oder so lala.
Aber: Wovon hängt es ab? Und: Was habe ich damit zu tun?
Das Betriebsklima hat nicht nur für das Wohlbefinden und die Motivation der Beschäftigten eine starke Bedeutung. Auch der Arbeitgeber ist davon betroffen. Gutes Klima wirkt sich auf den Arbeitserfolg aus - genauso wie schlechtes.
Das Betriebsklima ist das Erleben einer Art allgemeiner Stimmung am Arbeitsplatz. Es entsteht durch das gesamte Verhalten der Beschäftigen in einem Arbeitsbereich. So kann das Betriebsklima als gespannt oder gelöst, als freundlich oder feindselig empfunden werden.
Das Betriebsklima wird oftmals wie eine Art Wetterlage aufgefasst. Von sonnig (harmonisches Miteinander) bis gewittrig (Mobbing) ist alles drin.
Menschen beeinflussen sich gegenseitig, so dass auch das Betriebsklima eine wechselseitige Beziehung darstellt. Das Betriebsklima kann daher nie von einem Einzelnen allein abhängig sein. Es hängt sehr stark vom Miteinander der Kolleginnen und Kollegen ab und spielt eine vermittelnde Rolle im Arbeitsalltag. Gutes Klima kann über Schwierigkeiten hinweghelfen. Schlechtes Klima kann Probleme verschärfen.
Betriebsklima fällt nicht zufällig vom Himmel. Betriebsklima entsteht aus dem Spannungsverhältnis zwischen den Erwartungen der Beschäftigten und den objektiven Arbeitsbedingungen. Die gemeinsam geteilten Meinungen, Gefühle und Stimmungen über die Arbeit und die Dienststelle bzw. den Betrieb verdichten sich zu einer innerbetrieblichen Atmosphäre.
Gutes Betriebsklima entsteht am ehesten dort, wo die Beschäftigten sich ernst genommen fühlen. Wo sie die Möglichkeit haben, ihre Interessen zu formulieren und einzubringen. Wo nicht nur Rahmenbedingungen, sondern auch Inhalte und Strukturen der Arbeit von ihnen mit beeinflusst werden können.
Der Weg zu einem guten Betriebsklima muss gemeinsam erarbeitet werden. Es reicht nicht aus, nur die Verhaltensweisen der Vorgesetzten zu verändern oder nur auf die Verbesserung der zwischenmenschlichen Beziehungen abzuzielen.
Führungskräfte haben eine Bedeutung für das Betriebsklima in der Belegschaft. Deshalb brauchen sie gute soziale Kompetenzen, um ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter "gesundheitsgerecht" führen und motivieren zu können.
Die Beschäftigten brauchen Perspektiven und Aufstiegschancen - und das Gefühl, mit ihren Kolleginnen und Kollegen und den Vorgesetzten auch bei Schwierigkeiten sprechen zu können. Führungskräfte sollten regelmäßig Rückmeldungen (Feedback) geben, nicht nur dann, wenn etwas schief gelaufen ist.
Die Arbeitsbedingungen müssen so gestaltet werden, dass sich die Beschäftigten nicht langweilen, aber auch nicht permanent überfordert fühlen. Sie sollten einen Sinn in ihrer Tätigkeit sehen und sich nicht fremdbestimmt fühlen.
Ein respektvoller Umgang gepaart mit Offenheit, Ehrlichkeit und Kommunikation fördert das Miteinander in der Dienststelle bzw. im Betrieb.
Das Betriebsklima hat großen Einfluss auf Motivation und Arbeitsfreude aller Beschäftigten und wirkt sich oft direkt auf die Gesundheit aus. Daher sollte es im Interesse aller liegen, in die Verbesserung des Betriebsklimas zu "investieren". Gegenseitige Anerkennung und Wertschätzung im Alltag sind ein erster, wichtiger Schritt.
Für mich kann ich sagen: Mich geht gutes Betriebsklima viel an. Ich kann bei "gutem Klima" besser und gesünder arbeiten!
Studien belegen: In Bereichen mit schlechtem Klima sind die Beschäftigten häufiger krank und weniger motiviert als in Bereichen mit gutem Betriebsklima.
Deshalb ist es wichtig, durch betriebliche Prävention unter Einbeziehung der Interessenvertretungen, aktiv für ein positives Betriebsklima zu sorgen.
Wir bleiben am Ball.
Irene Purschke