[FETTDu bist Vorsitzende des Ausbildungspersonalrats, welche Aufgaben hast du?]
Im Juni 2013 sind wir zum Ausbildungspersonalrat für die im Anerkennungsjahr 2013/2014 befindlichen Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter gewählt worden. Ich selber habe keine speziellen Aufgaben, weil wir uns die Arbeit ziemlich gleich aufteilen. Ich bin zur Vorsitzenden gewählt worden, aber wir sind alle gleichberechtigt.
[FETTIhr habt eine Personalversammlung organisiert?]
Wir wollten die Sozialarbeiterinnen und -arbeiter im Anerkennungsjahr erreichen und ihnen etwas auf den Weg mitgeben. Unser Gedanke war, Input zu geben und nützliche Informationen zur Verfügung zu stellen.
[FETTWelche Themen habt ihr angesprochen?]
Uns erschien es wichtig, sich mit den Rahmenbedingungen des Anerkennungsjahres zu beschäftigen. Wir haben auch Themen vorbereitet wie: ‚Wie geht es nach dem Anerkennungsjahr weiter?‘ oder auch: ‚Habe ich Anspruch auf Kindergeld während des Anerkennungsjahres?‘. Das waren auch genau die wichtigsten Fragen, die die Versammlung in erster Linie beantwortet haben wollte.
Als besonders erfreulich war natürlich, dass wir berichten konnten, dass alle Kolleginnen und Kollegen Weihnachtsgeld bekommen. Sie haben einen Anspruch auf ein 13. Monatsgehalt, anteilig nach Einstellungszeit für das Jahr 2013, in Höhe von 95 % des Bruttolohns.
Uns ist es auch wichtig gewesen, die Gewerkschaft ver.di vorzustellen, weil viele z. B. gar nicht wissen, welche Leistungen die Gewerkschaft anbietet.
Gemeinsam mit dem für den Ausbildungsrahmen verantwortlichen Kollegen Hans-Jürgen Stock von der Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen haben wir über die Strukturen des Anerkennungsjahres diskutiert. Wir erwarteten, dass die Kolleginnen und Kollegen auch Fragen zu den Zulassungskriterien des Kolloquiums hatten. Für die meisten ist dieses eine wichtige Fragestellung. Auch gab es Unsicherheiten über die Möglichkeiten der Verkürzung oder Verlängerung des Anerkennungsjahres. Sehr gut war hier die Unterstützung durch den Kollegen Stock, der hierzu viele Fragen beantwortet hat.
[FETTAuf welche Art und Weise habt ihr die Veranstaltung durchgeführt?]
Wir haben in Kleingruppen zu bestimmten Fragestellungen gearbeitet. Es ist einfacher, gemeinsam zu sprechen und die Ergebnisse durch eine Person vortragen zu lassen. So bekommen alle mit, wie die anderen denken, und was gut oder nicht so gut läuft. Die Erfahrungen aus den Gruppen sind damit allen zugänglich.
Wichtig war auch, einen Rahmen zu bieten, in dem über Dinge gesprochen werden kann, die einfach nicht gut laufen, ohne dass jemand an den Pranger gestellt wird. Probleme und Konflikte können in kleinen Gruppen einfacher besprochen und gelöst werden.
[FETTHattet ihr euch vorher bekannt gemacht?]
Nicht so viel, wir haben zwar einen schönen Flyer und Lesezeichen erstellt und verteilt und damit Werbung für uns gemacht. Aber wir hatten das Gefühl, noch nicht überall bekannt zu sein.
Über die hohe Zahl der Anwesenden waren wir dann doch sehr erfreut, es waren fast 20 Teilnehmende, das sind gut die Hälfte aller Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter im Anerkennungsjahr 2013/2014.
[FETTWas brauchtet ihr, um die Versammlung vorzubereiten?]
Der Zeitaufwand war hoch und die Vorbereitung zum Teil auch sehr anstrengend. Aber wir sind ein gutes Team, wir ergänzen uns super. Eine klare Aufgabenverteilung hat die Vorbereitung leichter gemacht.
Wir haben zusätzliche Treffen gehabt. Außerdem ist viel Kommunikation über E-Mail gelaufen. Wichtig war die Bereitschaft, sich gegenseitig zu helfen und wenn notwendig, Arbeit zu übernehmen.
Bestimmte Fragestellungen mussten wir natürlich recherchieren. Es war uns ein Anliegen, eindeutige Antworten auf alle Fragen geben zu können.
[FETTKonntet ihr die KollegInnen mit euren Themen erreichen?]
Ja, wir haben ein tolles Feedback bekommen. Alles ist super gelaufen, wir sind stolz auf uns. Nicht nur während der Versammlung, sondern auch später haben uns die Kolleginnen und Kollegen besucht und uns gelobt.
Die Informationen, die wir auf der Versammlung gegeben haben, empfanden sie als sehr hilfreich.
Wir haben schon wieder Themen gesammelt, die auf der nächsten Versammlung bearbeitet werden können.
Die Überlegung, noch in diesem Jahr eine Personalversammlung zu gestalten, ist aber vielleicht zeitlich nicht mehr möglich.
Das Interview mit Antje Holljes führte Saskia Coenraats