Die Betriebsrente für den größten Teil der Tarifbeschäftigten des öffentlichen Dienstes wird durch die zusätzliche Versicherung bei der Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (VBL) sichergestellt. Daneben gibt es auch noch andere - insbesondere kommunale - Zusatzversorgungskassen. Umlagen bzw. Beiträge zahlen die Arbeitgeber und ArbeitnehmerInnen. Grundlage für die Betriebsrente sind entsprechende Tarifverträge, die die Gewerkschaften mit den Arbeitgebern geschlossen haben. 2001 erfolgte die Umstellung auf das Versorgungspunktemodell, seitdem können sich die Beschäftigten selbst leicht ausrechnen, wieviel Betriebsrente sie sich schon erarbeitet haben. Unter www.vbl.de findet man im Internetportal der Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder hilfreiche und verständliche Informationen.
Seit Februar 2014 wurden auf Wunsch der Arbeitgeberseite Tarifverhandlungen über die tarifliche Altersversorgung geführt. Die Arbeitgeberseite forderte dabei massive Leistungsverschlechterungen und begründete dies mit den derzeitig niedrigen Zinserträgen und der steigenden Lebenserwartung der Menschen. Die Gewerkschaften haben darauf hingewiesen, dass Zinserträge nur für wenige Kassen eine Rolle spielen, insbesondere bei der VBL hätten sich seit 2001 bis 2012 gut 8,5 Milliarden Euro Rückstellungen angesammelt. Der steigenden Lebenserwartung stehe das spätere Renteneintrittsalter gegenüber, heute, noch ohne Rente mit 67, gehen die Beschäftigten im öffentlichen Dienst im Schnitt zwei Jahre später als vor 10 Jahren in Rente.
Die Arbeitgeber haben in den Tarifverhandlungen mit Kündigung der Altersvorsorgetarifverträge gedroht und am 21. Mai 2014 die Verhandlungen abgebrochen und ein "Spitzengespräch" eingefordert. Wie es weitergeht ist derzeit nicht absehbar. Zu befürchten ist jedoch, dass die Arbeitgeberseite ihre Angriffe auf die Zusatzversorgung fortführt.
Betriebsrenten als zweite Säule der Altersversorgung sind wichtig, damit auch im Alter der Lebensstandard gehalten werden kann. Die Wichtigkeit dieser zweiten Säule wird auch von Politikern immer wieder betont. Bei den Beschäftigten des öffentlichen Dienstes wollen sie jedoch auch in diesem Bereich sparen und die Leistungen verschlechtern. Gemeinsam müssen wir uns dagegen wehren, wenn wir auch für das Alter ein angemessenes Einkommen sichern wollen.
Ina Menzel