Krieg und Verfolgung treibt immer mehr junge Leute dazu, aus ihren Heimatländern zu fliehen. Die in Bremen lebenden jungen Flüchtlinge haben nun eine Chance auf eine berufliche Zukunft.
Ab September werden im bremischen öffentlichen Dienst erstmalig 25 Flüchtlinge eine einjährige Einstiegsqualifizierung absolvieren. Diese dient als Vorbereitung für eine duale Berufsausbildung in verschiedenen Berufen nach dem Berufsbildungsgesetz.
Hintergrund für diese Maßnahme ist eine Senatserklärung vom Herbst letzten Jahres. Darin bekennt sich Bremen zu seiner Verantwortung für junge Menschen, die als Flüchtlinge in der Freien Hansestadt Bremen leben. Das Ausbildungsprogramm "Zukunftschance Ausbildung" war geboren!
Um einen reibungslosen Übergang in die Berufsausbildung im Herbst 2015 zu ermöglichen, starten die jungen Menschen mit einer einjährigen Einstiegsqualifizierung. In diesem Jahr werden sie bereits praktisch ausgebildet und besuchen die Berufsschule. Zusätzlich erhalten sie berufsbezogenen Sprachunterricht und sozialpädagogische Unterstützung.
Sandra von Atens, Jochen Kriesten und Marion Seidel vom Aus- und Fortbildungszentrum machten sich mit viel Engagement ans Werk. Sie sind sehr zufrieden, dass alle der 25 zusätzlichen Ausbildungsplätze vergeben werden konnten.
In folgenden zehn Ausbildungsberufen wird ausgebildet:
IndustriemechanikerIn, ElektronikerIn, ChemielaborantIn, FachlageristIn, TischlerIn, FachinformatikerIn, Fachkraft für Metalltechnik, HauswirtschafterIn, Kauffrau/Kaufmann für Büromanagement und Medizinische/r Fachangestellte/r.
Auch die vielen AusbilderInnen von der Universität Bremen, vom Technischen Bildungszentrum, vom Schulzentrum Neustadt, vom Stadtamt, vom Amt für Soziale Dienste, vom Klinikum Bremen-Mitte und von der Werkstatt Bremen sowie in den beteiligten Verbundbetrieben, wo die Ausbildung stattfindet, tragen zu diesem Programm bei. Mit Offenheit und Mut stellen sie sich der zusätzlichen Herausforderung.
Die Vielfalt der Kulturen der Auszubildenden ist „bunt“: Guinea, Mali, Libyen, Irak, Afghanistan, Senegal, Marokko, Südsudan, Gambia, Somalia, Benin, Elfenbeinküste, Indien, Mazedonien, Montenegro, Arme-nien, Pakistan, Algerien. Viele der jungen Leute sprechen drei oder mehr Sprachen fließend - ganz schön beeindruckend!
Vielfältig haben die Kolleginnen und Kollegen vom Aus- und Fortbildungszentrum auch den Start mit einem "bremischen Willkommensprogramm" geplant: Rathausempfang, Hafenrundfahrt, Stadtrundgang, Bremer Geschichtenhaus und Führung durch das Weser-Stadion/WUSEUM.
Na dann: Viel Spaß und viel Erfolg beim Start in die Ausbildung!
Ivonne Weinhold