Am 10. Mai dieses Jahres wird in unserem Bundesland ein neues Parlament gewählt. Ein neuer Senat, neue Abgeordnete, neue Stühle, alles neu. Aber ändert sich wirklich etwas?
Die Dienstleistungen des öffentlichen Dienstes sind gefragter denn je: Bremen wächst, die Touristen strömen nur so in die Hansestadt, und das Leben hier macht Spaß und ist schön. Wir fühlen uns sicher, nutzen das öffentliche Verkehrsnetz und genießen die kurzen Wege. Liest sich toll, wäre da nicht der Arbeitgeber des öffentlichen Dienstes. Mit Blick auf das Stadtamt Bremen fällt auf, wie enttäuschend ein Arbeitgeber sein kann, denn im Stadtamt macht die Arbeit nach wie vor krank. Die extrem hohe Krankenquote spricht für sich und anstatt Abhilfe zu schaffen, werden andere wichtigere Sofortprogramme beschlossen. Andere Probleme haben erst die Aufmerksamkeit des Senats auf die katastrophalen Zustände im Stadtamt geweckt. Gepaart mit der bevorstehenden Bürgerschaftswahl sieht das natürlich nach vorbildlichem Handeln aus. Aber irgendwie lässt mich der Eindruck nicht los, als überwiege hier die bevorstehende Wahl in der Handlungsbereitschaft. Eigentlich müsste die Wahl somit als etwas sehr Positives gesehen werden, schließlich erzeugt sie neben Gewerkschaftsarbeit und Personalratsarbeit zusätzlichen Druck auf politische Entscheidungsträger. Und dieser Druck kann nicht groß genug sein, wenn es darum geht, Arbeit, die krank macht, zu verbessern. Übrigens, die ersten Anzeichen von Arbeit, die krank macht, treten auch schon bei der Polizei Bremen auf. Auch da ändert sich vorerst nichts. Welches Bild im „Weser Kurier“ zwingt hier wohl den Senat zum Handeln? Schwerbewaffnete Polizistinnen und Polizisten, die uns vor einer konkreten Terrorgefahr schützen müssen? Nein, das scheint noch nicht zu reichen. Vielleicht muss es erneut die bevorstehende Wahl richten. Wollen wir hoffen, dass sich etwas ändert - ich rate euch daher: geht wählen!
Jochen Kopelke