Ilse Sandjo ist pensionierte Beamtin und seit 6 Jahren Koordinatorin der Ausbildungsbrücke Bremen. Zusätzlich betreut sie zurzeit mehrere Jugendliche, einige davon mit Migrationshintergrund. "Ich erzähle ihnen aus meiner Vergangenheit und berichte von meinen Erfahrungen - im Leben und im Beruf", sagt Ilse Sandjo. "Ich berate Jugendliche und gebe ihnen viele Hinweise auf ihrem Weg durch die Schul- und Ausbildungszeit. Diese Menschen zu begleiten bzw. zu unterstützen, macht mir Freude und gibt mir einen Sinn und Zufriedenheit. Das ist nicht immer einfach, aber diese jungen Menschen geben mir ganz viel Anerkennung zurück - durch ihren Fleiß und durch ihre Erfolge." Aus diesen Worten wird eine große Überzeugung deutlich. Ilse Sandjo`s begeisternde Worte vermittelten einen guten Eindruck, welche Bereicherung das PATENMODELL für ihr Leben ist. "Diese Aufgabe können sich auch mehr Menschen aus dem öffentlichen Dienst zutrauen", ist Ilse Sandjo überzeugt.
Die Idee des PATENMODELLs besteht darin, SchülerInnen ab der achten oder neunten Klasse je nach dem individuellen Bedarf bei der beruflichen Orientierung und bei Bewerbungen zu unterstützen. Die Paten begleiten junge Menschen auch in der gesamten Ausbildungszeit. Dabei sollen die Paten mit den eigenen Lebens- und Berufserfahrungen die Rolle von MentorInnen einnehmen. Es wird darauf geachtet, dass die Patenschaft auf der Grundlage gegenseitiger Sympathie, Respekt und Wertschätzung zustande kommt. Wichtig für die gemeinsame Zeit ist Vertrauen.
Für diese Tätigkeit sind besonders Menschen geeignet, die Interesse an der Arbeit mit Jugendlichen haben und dem Zeitgeist der jungen Menschen gegenüber aufgeschlossen sind. Neben Geduld und Toleranz ist unbedingt soziale Kompetenz erforderlich. Eine weitere Voraussetzung ist ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis. Die SchülerInnen können auch durch ehrenamtliche NachhilfelehrerInnen unterstützt werden. Auch dafür werden fachlich qualifizierte Menschen gesucht.
In diesem sehr gut organisierten Modell erhalten die Paten vielfältige Unterstützung. Gesamtpatentreffen mit interessanten Vorträgen und Treffen bei der jeweiligen Schule, AnsprechpartnerInnen zu verschiedenen Themen wie z. B. zum Aufenthaltsrecht sowie Supervision stehen zur Verfügung. Ein Kontakt zu Paten wird im Anschluss an eine Ehrenamtsvereinbarung mit den Modellträgern und über eine Schule vermittelt.
Es geht nicht darum, SozialarbeiterIn zu sein. Alltägliches Wissen aus dem eigenen beruflichen und privaten Leben ist die wichtige Grundlage. Der große Schatz an Erfahrungen und Kenntnissen - über den wir alle verfügen - ist eine große Hilfe für die jungen Menschen und deren Familien. Es geht darum, ihnen zu Standfestigkeit und Beharrlichkeit in alltäglichen und besonderen Situationen unseres gesellschaftlichen Lebens zu verhelfen.
Mit Frau Sandjo unterhielt sich Burckhard Radtke
Interessierte Kolleginnen und Kollegen erhalten weitere Informationen unter http://www.ausbildungsbruecke.patenmodell.de (siehe auch Standort Bremen), auf Facebook https://www.facebook.com/patenmodell oder telefonisch von Frau Sandjo unter der Festnetznummer 0421/34 39 19 oder per E-Mail an Ilse-Sandjo@t-online.de