Liegt der Schreibtisch trotz Überstunden voller Arbeit? Warten im Postfach gefühlte tausend unbeantwortete E-Mails? Hat das Telefon den ganzen Tag nicht still gestanden? Und war schon wieder keine Zeit für eine Pause? Fehlt im Reinigungsbereich schon seit Wochen eine Reinigungskollegin ohne personellen Ausgleich? Ist die Sicherheit bei Baumarbeiten gefährdet, weil das Personal fehlt? Sind beim Brandeinsatz nur maximal 8 statt mindestens 10 Feuerwehrleute vor Ort? Können die maximalen Fallzahlen in der Amtsvormundschaft nicht eingehalten werden?
Das alles klingt nach Stress pur. Gute Arbeit hingegen geht anders!
Wir wollen Gute Arbeit ohne Druck. Denn, Gute Arbeit orientiert sich an den Bedürfnissen der Beschäftigten, ist stressfrei, macht Spaß und wird anständig bezahlt. Sie ermöglicht eine gesunde Balance aus Beruf und Familienleben. Sie drückt sich in Wertschätzung aus, bietet Weiterbildung und Aufstieg und ermöglicht regelmäßige Pausen. Vor allem aber ruiniert sie nicht die Gesundheit.
Die Realität im bremischen öffentlichen Dienst sieht leider in großen Teilen noch nicht so aus. Aber Personalräte und Gewerkschaften kämpfen ständig darum, die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten und der Mitglieder zu verbessern und erzielen dabei auch Fortschritte. Mehr Personal für den Brandschutz, mehr Geld für die Grünpflege, der Aufbau eines eigenen VertreterInnenpools in der Eigenreinigung und der Kampf um bessere Eingruppierung im Amt für Soziale Dienste sind dabei exemplarische Beispiele. Nur starke Personalräte und Gewerkschaften schaffen es, bei den bremischen Rahmenbedingungen auch Erfolge zu erzielen. Deshalb stärkt am 9. März 2016 mit einer hohen Wahlbeteiligung euren Personalräten den Rücken.
Denn gegen Druck hilft nur Gegendruck. Gute Arbeitsbedingungen fallen nicht vom Himmel.
Ingo Tebje, Gewerkschaftssekretär ver.di-Bezirk Bremen-Nordniedersachsen