Kann ich in Zukunft Stunden aufstocken oder weniger arbeiten? Wie sind meine Chancen bei internen Bewerbungsverfahren und Personalauswahl? Welche Unterstützung wird mir gegeben, wenn ich mich weiterbilden will oder ein Studium anstrebe? Wie kann ich mich gegen dumme Sprüche oder anzügliche Bemerkungen wehren? Welche Form der Vereinbarkeit von Beruf und Familie gibt es? Wie wirken die sich für mich aus? Haben wir Anspruch auf Teamentwicklung oder Fortbildung? Wie ist es mit unserem Klima in der Dienststelle, was dürfen wir uns und anderen abverlangen und was andere von uns? Welche unmittelbaren und mittelbaren Diskriminierungen nehmen wir wahr?
Für all diese Fragen ist die Frauenbeauftrage die richtige Ansprechpartnerin. Sie kennt eure Rechte oder weiß, wen sie fragen kann. Sie kennt die Bedingungen und Möglichkeiten in eurer Dienststelle. Sie kennt sich mit den Umständen aus. Sie kann Missstände transparent machen. Sie kann euch unterstützen bei euren Interessen.
Auf gewisse Weise ist die Frauenbeauftragte aber auch auf eure Ideen und Anforderungen angewiesen. Wenn mehrere Frauen sich mit der gleichen oder ähnlichen Fragestellung bei ihr melden, weiß sie, hier gibt es etwas für mich, was ich bearbeiten kann und mit der Dienststellenleitung besprechen möchte. Traut eurer Frauenbeauftragten zu, dass sie Themen bearbeitet, die euch unter den Nägeln brennen. Manchmal ist es auch einfach das Gespräch, das Licht ins Dunkle bringt. Danach wissen wir selbst wieder mit uns und der Welt umzugehen. Auch deswegen ist ein vertrauensvoller Kontakt zur Frauenbeauftragten hilfreich.
Liebe Frauen, die Wahl der Frauenbeauftragten ist eure Wahl. Fragt nach, lasst euch erzählen, wie die Kandidatinnen ihr Amt ausüben wollen. Entscheidet, worauf ihr Wert legen möchtet.
Geht wählen, setzt euch ein für eure Interessen und unterstützt diejenigen, die sich zur Wahl stellen und das Ehrenamt ausüben wollen. Weil, selbstverständlich ist gar nichts.
Saskia Coenraats