Die Verwaltung benötigt kontinuierlich gut ausgebildete Nachwuchskräfte. In Bereichen, in denen es schwierig ist, Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt zu gewinnen, wie bei den Sozialarbeiter_innen, werden neue duale Ausbildungsgänge installiert. Ausbildung ist von allen Seiten als wichtig anerkannt.
Allein für die Fachrichtung Allgemeine Dienste und Ausbildung in den Berufen nach dem Berufsbildungsgesetz nennt die Senatorin für Finanzen in dem aktuellen Bericht zur Ausbildung eine Zahl von 290 Ausbilder_innen. Dazu kommen viele weitere Kolleginnen und Kollegen, die als Anleiter_innen für Erzieher_innen und Sozialarbeiter_innen im Anerkennungsjahr aktiv sind sowie die Ausbilder_innen in den Bereichen Steuer, Polizei, Feuerwehr und Justiz.
Wie ist die Situation derer, die neben ihrer Fachaufgabe die Ausbildung leisten? Die Ausbilder_innen sind in den Dienststellen in der Regel genauso in die Aufgaben eingebunden wie ihre Kolleg_innen. Zusätzlich vermitteln sie den Auszubildenden die Ausbildungsinhalte. Das ist eine Aufgabe, die grundsätzliches pädagogisches Verständnis erfordert. Sie müssen erkennen, welche Auszubildenden sie vor sich haben, was sind die Stärken, wo muss noch Anschub geleistet werden, welche Lehrmethoden wende ich an. Schön ist, dass unsere Auszubildenden immer vielfältiger werden. Das erfordert von den Ausbilder_innen aber auch interkulturelle Kompetenz.
Ausbildung ist eine spannende Aufgabe, die viele mit Überzeugung wahrnehmen. Eine tolle Bestätigung der Ausbildungsarbeit ist es zu sehen, was aus den ehemaligen Azubis geworden ist.
Eine grundständige Qualifizierung für die Ausbildungstätigkeit gibt es durch eine Fortbildung, die mit der Ausbildungseignungsprüfung abgeschlossen wird.
Doch die Rahmenbedingungen werden schwieriger. Durch die hohe Arbeitsverdichtung ist die Zeit für die Ausbildung eher knapper geworden. Bei den Sozialarbeiter_innen sind viele Stellen unbesetzt. Eigentlich werden mehr Ausbildungs- bzw. Anerkennungspraktikumsplätze für Sozialarbeiter_innen benötigt. Aber wer soll sie anleiten?
Ausbilder_innen brauchen neben ihrer Fachaufgabe Zeit, um den Auszubildenden Wissen zu vermitteln und auch, um sich für diese Aufgabe weiterzubilden. In den Dienststellen muss die Ausbildungstätigkeit eine anerkannte Aufgabe sein, die für die Ausbilder_innen nicht nur eine zusätzliche Aufgabe ist, sondern sie auch in ihrer eigenen beruflichen Entwicklung weiterbringen kann.
Karen Vogel-Krawczyk