Für einen FiSi ist der Computer ein bester Freund. Für die meisten von uns ist er nur "das unbekannte Wesen". FiSis sind neugierig, sorgfältig, flexibel, können analytisch denken und haben gute Noten in den naturwissenschaftlichen Fächern sowie in Mathematik und Englisch. FiSis haben für die Kolleg_innen im Blick, dass wichtige Daten nicht verloren gehen, und wenn am PC-Arbeitsplatz "nichts mehr geht", helfen sie lösungsorientiert mit technischer Unterstützung: die FiSis - Fachinformatiker_innen für Systemintegration.
Nico Timke: Was sind die Aufgaben eines FiSi?
Eric Schädler: Die Aufgaben eines FiSi sind sehr breit gefächert. Häufig richtet man Server oder Computer ein. Dazu muss man meistens noch passende Dienste verwalten, wie DNS oder DHCP Server. Damit die Geräte auch untereinander kommunizieren können, führen wir auch netzwerktechnische Aufgaben wie Patchen, das heißt Inbetriebnahme eines Internetanschlusses, und Konfiguration der Switche oder Router durch. In den meisten Firmen, aber auch hier bei uns an der Uni, wird mit Benutzerverwaltung innerhalb des Netzwerkes gearbeitet. So muss dabei dann auch das System gepflegt oder neue Benutzer hinzugefügt werden. Häufig treten Fehler bei laufenden Systemen auf. Fehleranalyse von Computern und Servern gehört häufig zu den Aufgaben.
Nico Timke: Was sind deine Pläne nach der Ausbildung?
Eric Schädler: Zunächst möchte ich gerne an der Uni weiterarbeiten und dazu vielleicht berufsbegleitend in Richtung Wirtschaftsinformatik studieren.
Nico Timke: Wie stehen die Chancen einer Übernahme an der Uni?
Eric Schädler: Die Chancen einer Übernahme stehen bei Bedarf an Techniker_innen gut. Falls es keinen Bedarf gibt, wird es wohl nichts mit der Übernahme. Das ist aber meistens nicht der Fall.
Nico Timke: Entspricht die Ausbildung deinen Erwartungen?
Eric Schädler: Ich hätte nicht gedacht, dass die Ausbildung so vielseitig ist.
Nico Timke: Was gefällt dir besonders gut an der Ausbildung bei der Uni?
Eric Schädler: Das lockere Arbeitsklima und das gute Miteinander unter den Kolleg_innen. Als weiteren Grund kann ich auch noch die große Aufgabenvielfalt nennen. Es gibt hier an der Uni so viele verschiedene Bereiche, die man kennenlernen kann. Dort ergeben sich viele Projekte und als Azubi wird einem schon viel Verantwortung übergeben, um das Projekt oder die Aufgabe zu lösen. Die Möglichkeit hat man bei den meisten Firmen sicher nicht.
Nico Timke: Was sind die Herausforderungen dieser Ausbildung?
Eric Schädler: Man muss viel mitdenken und viel hinterfragen, um die mögliche Ursache von Problemen herauszufinden oder Probleme zu beheben. Manchmal machen die Server/Serverdienste nicht das, was man selbst gern möchte, und die Problembehebung kann manchmal sehr zeitintensiv sein. Man sollte vieles genau planen und sich immer einen Plan B überlegen. Man kann nicht einfach spontan einen Server herunterfahren und mal eben was tauschen/ausbessern oder eben neu starten. Die Geräte werden in den meisten Fällen von mehreren Mitarbeiter_innen oder Außenstehenden genutzt. Ein Ausfall könnte fatale Auswirkungen haben. Zum Beispiel, dass die Arbeit von mehreren Wochen einfach verloren geht.
Nico Timke: Wie bist du auf diese Ausbildung aufmerksam geworden?
Eric Schädler: Auf den Ausbildungsplatz bin ich durch Zufall aufmerksam geworden. Ich habe mich beim Aus- und Fortbildungszentrum beworben, aber ich wusste nicht, dass ich dadurch zur Uni kommen werde. Jetzt bin ich aber sehr froh darüber.
Nico Timke: Ist dir schon mal etwas Witziges in deiner Ausbildung passiert?
Eric Schädler: Am Anfang der Ausbildung sitzen wir Azubis in einem extra Büro um die Grundkenntnisse vermittelt zu bekommen. Unter anderem lernt man dort, wie man Server einrichtet und konfiguriert. An einem Tag waren wir am Umräumen, und unser Server stand "offen" herum, also das Gehäuse war offen. Ein anderer Azubi hat mit einer Cent-Geldmünze gespielt und diese immer wieder hochgeschnipst. Irgendwann hat er sie zu weit nach vorne geschnipst, und die Centmünze fiel in den Server. Kurz danach war der Server aus! Es hat sich herausgestellt, dass der Cent einen Kurzschluss im Server ausgelöst hat. Durch den Kurzschluss funktionierten die Netzwerkkarten nicht mehr. Vielleicht kommt das jetzt nicht ganz so lustig rüber, aber damals war das schon ein echt witziges Highlight.
Nico Timke: Danke für das Interview Eric und viel Glück für die restliche Zeit deiner Ausbildung!