Die Corona-Pandemie gab mir im Rahmen des Interessenbekundungsverfahrens die Möglichkeit, das Referat 32 "Ältere Menschen" bei der Senatorin für Soziales, Jugend, Integration und Sport zu unterstützen. In einem tollen Team bekam ich einen Einblick in ein Aufgabengebiet, welches sich von meinem eigentlichen signifikant unterscheidet. Dort traten neben dem normalen Tagesgeschäft vermehrt Anfragen bezüglich der Begegnungsstätten und Pflegeheimen auf: einerseits von den Bewohnern und Bewohnerinnen und deren Angehörigen (meist zu Besucherzeiten) wie auch von den Personen, die die Hygiene- und Abstandsregelungen für die Einrichtungen konzipieren und umsetzen mussten. Im Aus- und Fortbildungszentrum bin ich vorwiegend mit jungen Bewerberinnen und Bewerbern in Kontakt. Hier musste ich das wegen Corona ausgesetzte Auswahlverfahren für die "Verwaltungsfachangestellten" unter der Beachtung und Anwendung der bestehenden Hygiene- und Abstandsregeln aufwändig zur Wiederaufnahme umgestalten. Im Anschluss daran waren die Terminierung und Durchführung der zahlreichen Auswahlgespräche mit Blick auf den Ausbildungsbeginn 01.09.2020 eine große Herausforderung. Die Auswirkungen von Corona auf meinen Arbeitsalltag waren daher zwar arbeitsintensiv, aber auch spannend und lehrreich.
Farina-Sophie Viebrock, AFZ, Referat 40
Im März kam der Lockdown. Für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die wie ich zur Risikogruppe gehören, bedeutete das: ab sofort zu Hause bleiben! Für die anderen galt ein Notfallplan. In meiner Dienststelle durften nicht mehr als vier Kolleginnen und Kollegen - im Normalfall sind es 20 - im Wechsel pro Etage anwesend sein. Nach Ostern wollte ich unter diesen Bedingungen - Homeoffice war bis dahin nicht möglich - in Absprache mit meiner Kollegin wieder ins Büro kommen. Leider war zu meinem Entsetzen der Notfallplan nur noch "Dekoration": Fast alle arbeiten wieder zusammen, trotz enger Büros ohne Spuckschutzscheiben. Im kleinen Kopierraum halten sich häufig mehr als zwei Personen länger auf. Der Besprechungsraum hat kein Fenster und bietet höchstens 80 cm Abstand, trotzdem wird er regelmäßig genutzt. Zu all dem kommt, dass sich viele zur Begrüßung umarmen. Corona Pandemie? Wird verdrängt. Hygiene- und Schutzkonzept? Hier nicht. Meinem Antrag auf Homeoffice - liegt seit Ostern vor - wurde noch nicht zugestimmt. Dabei stellte sich raus, dass noch zwei im Team zur Risikogruppe gehören und beide schon seit Wochen von zu Hause arbeiten. Ein Büro zur Einzelnutzung wurde ebenfalls nicht auf meiner Etage eingerichtet. So muss ich woanders unbesetzte Büros nutzen. Fürsorge vom Arbeitgeber? Nicht erkennbar. Solidarität und Verständnis für mich? Nur minimal. Ich kann nur sagen: Für mich kam nach dem Lockdown mein persönlicher "Knockdown"!
Name ist der Redaktion bekannt
Als Behörde für den Arbeits- und Immissionsschutz führen wir viele Betriebsprüfungen durch. Mit Beginn der Pandemie erfolgten zum Schutz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nur noch in Ausnahmefällen Außendiensttätigkeiten. Die gewonnene Zeit wurde für Innendiensttätigkeiten genutzt. Aufgelaufene Vorgänge wurden abgearbeitet. Viele Anfragen von Betrieben zur Durchführung von Infektionsschutzmaßnahmen und zu den neuen Vorgaben des Arbeitsschutzes im Hinblick auf die Corona-Pandemie waren zu beantworten. So entwickelte sich das Projekt "Kontrolle SARS-CoV-2-Arbeitsschutzstandard", welches in Betrieben mit intensivem Kundenkontakt in Zusammenarbeit mit dem Ordnungsamt durchgeführt wird. Ein größeres Aufgabenpaket kam auf unsere Abteilung der Marktüberwachung zu. Wir überwachen besonders intensiv die Einfuhr und den Handel mit der Persönlichen Schutzausrüstung (PSA) sowie von Desinfektionsmitteln. Zusammen mit den Zollbehörden wird gewährleistet, dass nur sichere Atemschutzmasken, Schutzanzüge und Schutzhandschuhe eingeführt werden. Für eine Freigabe sicherer PSA wurde eine temporäre Stelle eingerichtet, die 24 Stunden am Tag und sieben Tage in der Woche zu erreichen war. Zur Sicherstellung des Dienstbetriebes wurde die Möglichkeit mobiler Arbeit geschaffen. Die Beschaffung der erforderlichen Ausstattung stellte uns vor eine Herausforderung. Diese wurde dann jedoch schnell und unkompliziert gelöst. Auch wenn das mobile Arbeiten für die Gewerbeaufsicht ein Novum darstellte, gingen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit der neuen Situation erfolgreich um. Mit den Erfahrungen schafften wir die Grundlage für den Einzug der mobilen Arbeit.
Norbert Guzek, Gewerbeaufsicht Bremen
Freitag, der 13. März 2020, der letzte normale Kita-Tag. Vom Lock down blieben die Kitas nicht unberührt. Kolleg*innen bekamen Sonderurlaub, gingen ins Homeoffice - auch, weil sie zur Risikogruppe gehörten. Zum Alltag gehörten ein umfänglicher Hygieneplan, Abstandsregeln und weitere Regularien. Zunehmende Lockerungen bedeuteten mehr Kinder und wieder neu sortieren. Mit jeder Öffnung wuchs die Angst einer Ansteckung. Der Druck, gesund zu bleiben, wuchs von Tag zu Tag. Schutz für die Kolleg*innen gab es wenig. Kinder halten keinen Abstand. Unsere offenen Konzepte passten nicht mehr, der Kontakt zu allen Kindern sollte gehalten werden, Dienstpläne wurden angepasst, die Zusammenstellung der Gruppen wurde zu einer logistischen Herausforderung. Viele von uns kamen an ihre Belastungsgrenze. Kaum, dass alles unter Kontrolle schien, gab es neue Anweisungen. Es wird noch lange dauern, bis wir zu einem Alltag vor Corona zurückkehren. Dabei dachten alle, nach Ostern ist der Spuk vorbei.
Urte Zinke und Christine Grotheer, KiTa Bremen