Bereits in meiner Ausbildung entwickelte sich mein Bedürfnis mich einzubringen; ich trat in die ÖTV ein und wurde aktiv. Erst ging es um unsere Übernahme nach der Berufsausbildung, später unter anderem um die Gestaltung unserer Arbeit. In den Personalrat bei der Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration bin ich erstmals 2004 gewählt worden. Die Rolle als „ordentliches“ bzw. „normales“ Personalratsmitglied hatte mir gut gefallen, irgendwann wurde mir als dienstältestes Personalratsmitglied der Vorsitz anvertraut. Ich war mir nicht sicher ob ich diese Aufgabe erfüllen kann. Als gelernter Verwaltungsfachangestellter glaubte ich eher ein Verwalter als ein Visionär zu sein. Heute muss ich sagen: Es ist und war der schönste Job der Welt! Und (vielleicht gefühlte) Defizite gleichen sich in einer Gruppe sehr gut aus, gerade wenn untereinander Vertrauen besteht und alle Interessenvertretungen zusammenarbeiten.
Wichtig war mir immer eine Nachvollziehbarkeit unserer Entscheidungen. Dies bedeutet manchmal auch, unpopuläre Entscheidungen treffen und vertreten zu müssen. Wichtig ist, dass die Entscheidungen klar und begründet sind, dann können sie von allen auch nachvollzogen werden.
Für die Zukunft wünsche ich mir, dass alle Beteiligten die „Rollen“ der/des Gegenüber akzeptieren. Die Akzeptanz der Entscheidung der anderen Partei ist auch Grundlage für unser demokratisches Miteinander, dies sollten wir nicht vergessen. In der jeweiligen Rolle müssen Entscheidungen getroffen werden, eine andere Entscheidung als vielleicht gewünscht darf nicht an der Person festgemacht werden.
Alle Kolleg:innen, die sich als Vertreter:innen aufstellen lassen, wünsche ich in ihrer Arbeit viel Erfolg. Bleibt transparent und konsequent in euren Entscheidungen und vernetzt euch gut mit anderen Personalräten, dem Gesamtpersonalrat und überhaupt mit allen Interessenvertretungen und ganz besonders mit ver.di.