Neun Jahre Ehrenamt als stellvertretende Personalratsvorsitzende im Umweltbetrieb Bremen gehen zu Ende. Zu dieser Rolle bin ich eigentlich gekommen, wie die Jungfrau zum Kind. Nach jahrzehntelanger Vertrauensleute-Arbeit, dachte ich, jetzt ist mal Zeit für eine neue Herausforderung. Ich ließ mich 2015 (vorzeitige Wahlen nach Rücktritten der Vorsitzenden) als Kandidatin aufstellen und wollte mal gucken, was so geht… mir war nicht bewusst, dass durch meine Wortmeldungen in einigen Personalversammlungen vorher, die Kolleg:innen mir viel Vertrauensvorschuss mit ihren Stimmen geben würden. Mit den zweitmeisten Stimmen hatte ich einen Auftrag erhalten, dem ich mich stellen musste und wollte. Da für mich Büroarbeit nie in Frage kam, konnte ich zu meinem Glück, mir die Freistellung mit einer anderen Kollegin teilen. Das hieß, zwei Tage die Woche PR-Arbeit und zwei Tage als Gärtnerin weiterhin draußen arbeiten an der Basis. Freitags habe ich frei…sagt ja schon der Name. Auch die Skeptiker konnte ich in den vielen Jahren überzeugen, es geht, wenn man auf Kolleg:innen trifft, die einen dabei unterstützen. Dafür bin ich sehr dankbar! Anders wäre es in meinem Falle wohl auch nicht gegangen…“die muss regelmäßig raus ins Grüne, sonst ist sie unausstehlich“, so die Aussage meiner mittlerweile zur Freundin gewordenen Kollegin Susanne Eggelmann.
Wir sind als Trio mit männlichem Vorsitz gestartet und seit ca. 6 Jahren als Frauen-Duo unterwegs gewesen. In dieser Zeit habe ich viele tolle Menschen kennengelernt, habe gelernt mich in Geduld zu üben und was es heißt im öffentlichen Dienst zu arbeiten. Die Bürokratie, Verfahrensanweisungen, Dienstvereinbarungen usw., davon habe ich in den Jahrzehnten meiner normalen Tätigkeit im Grünen nicht viel mitbekommen. Aber ich habe auch viel über mich gelernt. Unterstützt durch viele Fortbildungen habe ich mich natürlich weiterentwickelt und kann mit einem Lächeln zurückblicken. Eigentlich doch ganz gut gelaufen…
Was haben wir alles geschafft:
Nach jahrzehntelangen Einsparungen durften wir endlich neue Kolleg:innen begrüßen, wir haben die Pandemie gemeistert und mobiles Arbeiten etabliert. Eine neue Geschäftsführung mit grünem Fachwissen führt den UBB seit einem Jahr, der Arbeits-und Gesundheitsschutz wurde und wird immer breiter aufgestellt um möglichst viele Mitarbeitende gesund in Rente zu bekommen und viele Dinge mehr.
Warum ist jetzt Schluss?
Ich habe mich bewusst schon lange dafür entschieden, dass 2024 mein Ehrenamt endet. Mein Herz schlägt fürs Grün, ich möchte mich wieder mehr um meine gärtnerischen Tätigkeiten kümmern. Morgens anfangen und zum Feierabend ein Ergebnis haben, das sichtbar ist. Für die Gesundheit unheimlich wichtig! Außerdem finde ich es wichtig, dass immer wieder „frisches Blut“ mit neuen Ansätzen und Ideen ins PR-Gremium fließt. Die Aufgaben und Herausforderungen sind spannend, wichtig und verlangen von einem viel Engagement.
Darum hoffe ich auf motivierte Kolleg:innen, die sich, wie ich damals ganz unvoreingenommen, auf den Weg machen das bestmöglichste für Mitarbeitende zu geben.